Was macht der frisch verheiratete Mann, wenn die Frau auf dem Trimm-dich-Pfad ist und er endlich mal Zeit hat für Dinge, für die sie kein Verständnis hätte? Er geht selbstverständlich in die Puppenausstellung. Den unlängst eröffneten Shibuya Pop-Culture Market in der mehrteiligen Shibuya-Filiale der Kaufhauskette Parco darf man als enttäuschenden Ramschladen gerne meiden (aber bitte nicht, weil er Popkultur kommerzialisiere – Popkultur ist zur Kommerzialisierung gedacht). Wenn man jedoch schon mal da ist, kann man sich im hauseigenen Museum die hinreißende Ausstellung koreanischer Pullip-Puppen und ihrer japanischen Kleider ansehen.
Da findet sich die Generation Umhängetasche genauso wieder wie die Generation Angeketteter Teddy:Schlagwort-Archive: Japan
Fotoroman zum Schwärmen: Meine fette japanische Traumhochzeit
Am 18. 2. wollten wir noch am 19. 2. heiraten, aber am 19. 2. fanden wir, dass man sich 20. 2. leichter merken kann. Gab uns außerdem mehr Zeit, die Ja-Dokumente auszufüllen und meinen coolen neuen offiziellen japanischen Namensstempel (im Bild) drunterzusetzen.
Meine schönsten Tokyo-Marathon-Momente 2013
… wie dieser Typ (gestreift) seine Tuba nicht nur 42,195 Kilometer im Laufschritt getragen, sondern auch noch mit den Motivationskapellen am Wegesrand gejamt hat. Und mich (ich selbst ohne Tuba) trotzdem jedes Mal wieder überholte.
Heute schon an Weihnachten denken
Falls Sie immer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen haben, möchte ich darauf hinweisen, dass mein Buch Gebrauchsanweisung für Japan am 12. März in einer komplett überarbeiteten und erweiterten Neuauflage erscheint. Wenn Sie rechtzeitig zuschlagen, haben Sie noch rund neun Monate Zeit mit dem Geschenkpapier.
- Die Entspannung der Nachrichtenlage: Erweitertes Vorwort
- Ein komplett neues Kapitel: Alles daijoubu nach 3/11?
- Fünf komplett neue Unterkapitel: Fußball: Die schönste Frauensache der Welt, Der Hashist von Osaka, Panda-Diplomatie in der Krise, Der fliegende Ausländer: Eine neue Spezies?, 48 Freundinnen sollt ihr sein, mindestens
- Raus aus der Undankbarkeit: Erstmals mit Danksagungen
- Jede Menge Ergänzungen zu Bestandskapiteln, zum Beispiel zu den Themengebieten Gangster, Bier, Waschtoiletten und Instantnudeln
- Ein schönes neues Cover und ein noch schöneres neues Backcover
Ich will Sie aber nicht in was reinquatschen. Ich habe das Buch schon in einer der älteren Auflagen gelesen und fand es großen Schwachsinn. Wird die neue Auflage meine Mundwinkel von unten nach oben zaubern? Vermutlich nicht, aber Sie sollten es drauf ankommen lassen. Bei all den Ergänzungen ist das Buch ja bestimmt dicker geworden? Ja, 16 Seiten. Ich hätte mehr erwartet … Bitte formulieren Sie Ihre häufig gestellte Frage als eine Frage. Hätte dabei nicht noch mehr rauskommen müssen? Um die Handlichkeit des Buches nicht zu gefährden, mussten ein paar der älteren Texte zart gekürzt werden. Aber doch wohl nicht das ohnehin viel zu kurze Film-Kapitel?! Natürlich nicht, keine Sorge. Ich kann es kaum erwarten, irgendeine Gebrauchsanweisung für Japan zu lesen, doch bis zum 12. März kann ich nicht warten. Lohnt es sich denn noch, die alte Fassung zu kaufen? Ja freilich. Eben weil da noch einiges drinsteht, worauf zukünftige Auflagen verzichten müssen, ohne dass es mangelnder Qualität, Aktualität oder Liebe geschuldet wäre. Am sichersten liest es sich mit beiden Büchern. Okay, gekauft. Soll ich das gedruckte Buch oder das E-Book nehmen? Sowohl als auch. Das E-Book für zu Hause, das gedruckte Buch für unterwegs. E-Books lesen in der Öffentlichkeit sieht immer so doof aus. Die überarbeitete Neuauflage ist ja schön und gut. Aber wann kommt denn endlich mal ein ganz neues Buch von Ihnen? Das erzähle ich morgen um dieselbe Zeit.
Porno-Marathon in Ketten (oder: Schmecke meinen Fruchtriegel der Rache, Vol. 1)
Meine große Bitte fürs neue Jahr an alle, die Texte für die Öffentlichkeit schreiben, ganz egal ob Zeitungskolumnen, Illustriertenartikel, Gedichte, Kochrezepte, Werbesprüche, Drehbücher, Strickmuster, Pressemitteilungen, Liedtexte, Produktbeschreibungen, Gebrauchsanweisungen, Tweets oder offene Briefe: Bitte, bitte, so verführerisch es auch sein sollte, und so umwerfend clever es Ihnen erscheinen mag – halten Sie unbedingt Abstand davon, jetzt jeden Ausdruck, jede Floskel, jede Schlag- und Titelzeile mit ‚Unchained‘ zu beenden. Wir haben dieses Elend schon mit ‚Reloaded‘ und ‚Quantum‘ durchgemacht. Wir haben es zwar überlebt, aber nur knapp. Bitte nicht Hanni und Nanni Unchained, Knaller-Angebote Unchained, Pommes mit Mayo Unchained. Es ist nicht clever. Jeder andere hatte die Idee auch schon. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Meine große Frage ans neue Jahr: Warum haben es all die Pornografen plötzlich auf mich abgesehen? Ich habe die Kommentarfunktion dieses Blogs abgeschaltet, damit ich nicht ständig reinschauen und aufräumen muss. Allerdings habe ich die Trackback-Funktion angelassen, weil ich nicht weiß, was das ist, und es harmlos klingt. Es sind in den vergangenen Jahren nur wenige Trackback-Anfragen reingekommen, die ich alle abgelehnt habe. Die meisten waren grober Unfug, das Nachvollziehbarste war noch die Anfrage einer Seite mit Feuerwehr-News zu diesem Beitrag (jetzt kommt wahrscheinlich wieder eine, weil ich ‚Feuerwehr‘ gesagt habe). In den letzten Tagen jedoch wimmelt mein Briefkasten vor höflichen Trackback-Bewerbungen, überwiegend zu folgenden Themen: nude teens…, hardcore sex…, naked girls…, aber auch special occassion for anal…. Wussten Sie, dass es sowas im Internet gibt?! Ich zitiere das hier so ausführlich, weil ich mir davon optimale Suchmaschinenoptimierung und die Anlockung hochwertiger neuer Leser verspreche. Solche, wie die TV-Redakteurin, die mich unlängst zum Thema ‚Frauen, die Männer in Uniform lieben‘ einladen wollte – wohlgemerkt in der Annahme, ich sei so eine (Liebe Shakira …). Betroffen ist von der Porno-Attacke nur ein Artikel, und zwar dieser. Warum? Weil das Wort ‚Banane‘ darin vorkommt? Oder wegen ‚Pipifax‘? Umkleideraum? Fruchtriegel? Zum Thema jenes Artikels fällt mir ein, dass ich dieses Jahr zu meinem Erschrecken schon wieder dabei bin. Wir sehen uns dann dort. Beim Thema ‚Unchained‘ fällt mir ein, dass ich gerade inneren Frieden mit Quentin Tarantino geschlossen habe. Das freut Tarantino bestimmt sehr, denn er hat manche Träne in sein Kissen kullern lassen, weil ausgerechnet ich ihn nicht recht lieben mochte, ich konnte es spüren. Dabei hatte ich Reservoir Dogs seinerzeit sehrwohl geliebt, ich war im anfälligen Alter und hatte das passende Geschlecht. Bei Pulp Fiction musste ich schon ein bisschen lügen (nicht lieben war gesellschaftlich nicht akzeptabel). Nach dem sterbenslangweiligen (euphemistisch: sehr erwachsenen) Jackie Brown und dem albernen Kill Bill 1 plusterte ich mich auf und schwor mit der Bockigkeit des enttäuschten Liebhabers: Von hier an kommt mir kein weiterer Film von diesem Tarantino vor die Augen! Das war leichter, als gedacht. Ich ging fort und schaute nie wieder zurück, denn dieser Tarantino bedeutete mir nichts mehr, gar nichts, wirklich nicht, keinerlei Interesse, schnief. Letztens jedoch kam es zur Entplusterung. Nach einem heißen Bad, einer Massage und einem Schluck Schnaps folgte die Einsicht: Herrje, man muss doch nicht aus jedem Kleinscheiß gleich ein radikales Politikum machen! Weil mir der Trailer zu Django Unchained gegen alle Widerstände gut gefallen hatte, beschloss ich, es noch einmal mit Kill Bill zu versuchen. Mit meiner neuen, altersweisen ‚Ist-doch-nur-ein-Film‘-Einstellung konnte ich hinterher ohne schlechtes Gewissen zugeben: Hat gar nicht wehgetan, sondern gut unterhalten. Auf eine doofe Art zwar, aber wir sind doch alle ab und zu mal ein bisschen doof. Das Doofe bleibt derweil das, was am Phänomen Tarantino ein wenig bedenklich ist. Er selbst kann nichts dafür, doch handeln seine Verehrer seine Filme, als handele es sich um hohe Kunst mit Anspruch und Tiefgang. Da muss man klipp und klar sagen: Nein! Tarantinos Filme sind nicht gehaltvoller als die von Michael Bay. Sie betüdeln ein anderes Publikum, aber nicht unbedingt ein besseres. Tarantino mag sich bei Filmen bedienen, die mehr als nur Oberfläche zu bieten haben. Seine eigenen Filme allerdings übernehmen nur die Oberfläche. Kill Bill wurde hauptsächlich von den japanischen Rache-Dramen Sasori und Lady Snowblood inspiriert, das zeugt von gutem Geschmack. Nun verhandeln diese Filme durchaus große Themen wie den Zusammenhang von Chauvinismus und Nationalismus, oder die Balance zwischen politischer Offenheit und politischem Opportunismus. Das, und lesbische Leidenschaft hinter Gittern. Das einzige Thema von Kill Bill hingegen ist: Ey, guck mal die Alte mit dem Samurai-Schwert! Soll man ruhig gucken, die Alte. Aber wer danach nicht weiterguckt, bleibt doof. Schöner hätte ich es übrigens gefunden, wenn man den deutschen Titel von Lady Snowblood direkt vom Originaltitel Shurayuki hime übersetzt hätte: Schneemetzelchen. Heute rechne ich es Tarantinos Filmen hoch an, dass sie ihren Inspirationsquellen neue Aufmerksamkeit verschaffen. Immerhin macht er inzwischen selbst keinen Hehl aus seiner Arbeitsweise; das war bei Reservoir Dogs noch anders. Seinerzeit mussten findige Enthüllungsjournalisten von alleine drauf kommen, dass Prämisse und Figuren von Ringo Lams City on Fire abgekupfert waren. Kill Bill ist gut, die Sasori- und Schneemetzelchen-Filme sind besser. Ob es die heute ohne Tarantino-Unterstützung in liebevoll restaurierten, erschwinglichen Fassungen für zu Hause gäbe, ist stark zu bezweifeln.Über die Feiertage geschlossen
Wegen Kerzenanzünden und Tipparbeiten wird hier in den tollsten Tagen nur auf Sparflamme getippt. Spätestens im neuen Jahr stehen Ihnen dann wieder alle Dienste zur Verfügung.
Es dauert mich, dass ich gerade in der Weihnachtszeit nicht aus dem Gelobten Land berichten kann. Doch es wurde mir versichert, dass alles festlich wie immer ist. Apropos Tipparbeiten: Meine Gamera-Rezensionstrilogie ist seit einiger Zeit fertigveröffentlicht. Teil 1 und 3 wurden schon erwähnt, hier trotzdem noch mal vollständig: Gamera – Guardian of the Universe NEU Gamera – Attack of the Legion NEU Gamera – Revenge of Iris Damit ist auch meine Mitarbeit am Manifest beendet, zum Thema Film ist alles gesagt. Ich werde aber weiterhin an anderer Stelle Bücher – verdient – über den grünen Klee loben, zuletzt diese: Jean-Christophe Grangé: Der Ursprung des Bösen Ian McDonald: Cyberabad Robert Pobi: Bloodman Salman Rushdie: Joseph Anton Kyung-Sook Shin: Als Mutter verschwandIn True 2D: Meine Skytree-Erstbesteigung
Den Tokyo Skytree, den neuesten höchsten Turm der Welt, durfte ich mir in der Vergangenheit nur aus dem Fenster ansehen, oder ich musste pfeilschnell an ihm vorbeiflitzen. Vorletzte Woche hatte ich nun endlich die Gelegenheit, ihn mir aus der Nähe genauer anzuschauen. Leider habe ich gerade gar keine Zeit, ausführlich davon zu erzählen. Aber ich kann zumindest mal die Bilder zeigen.
So sieht der Skytree von außen aus:Immerhin haben alle überlebt
Ich hatte gestern keine Zeit und Gelegenheit, das Herrenfußballspiel um olympische Bronze zwischen Südkorea und Japan zu sehen, aber ich konnte die ersten 10 Minuten am Ticker verfolgen. Es schien von all dem olympischen Geist beseelt, den man von gerade dieser Begegnung erwarten durfte.