Making of Kawaii Mania, Folge 1: Harajuku

Gerne erinnere ich mich dieser Tage an die total 2019-mäßigen Probleme, die ich im letzten Sommer hatte: Ich konnte einfach keine anständigen Bilder für mein damals im Entstehen begriffenes Buch Kawaii Mania bekommen. Unanständige hätten es auch getan, aber selbst das war schwierig. Offizielle Pressevertreter relevanter Unternehmen konfrontierten mich mit langwierigen Verfahren, komplizierten Antragsformularen, furchteinflößenden Knebelverträgen oder der guten, alten kalten Schulter. Also löste ich das Problem auf total 2019-mäßige Weise: Ich verließ das Haus, stürzte mich ins soziale Gewimmel und knipste selbst. Gleich am ersten Tag ging mir dabei die Kamera kaputt, also machte ich es wie normale Menschen: Ich nahm das Mobiltelefon. Viele der Fotos kamen tatsächlich ins Buch. Etliche nicht. Eine kleine Auswahl der letzteren möchte ich in dieser Serie teilen.

Heute geht es erst mal ins Teenager- und Touristenviertel Harajuku, dort selbstverständlich in die Takeshita Dori.

Was es dort gibt, weiß man ja.

Ich hatte es in erster Linie auf die Purikura-Fotokabinen abgesehen, in denen sich ursprünglich Geschäftsleute Fotoaufkleber für ihre Visitenkarten erstellen lassen sollten. Es stellte sich aber heraus, dass darin viel lieber junge Frauen Fotoaufkleber für ihr Amüsement erstellen lassen. Man erahnt es inzwischen schon an der Aufmachung der Kabinen.

Dabei ist für die Älteren auch was dabei:

Noch ein Fotokabinenfoto? Na gut, wollen wir mal ein Auge zudrücken.

Gerne hätte ich einen dieser Lastwagen mit Reklame für die neuesten Produkte der Musikindustrie fotografiert, wie sie insbesondere durch Harajuku und Shibuya gurken. Allerdings immer, wenn ein guter kam, bekam ich nervöse Finger, und ich konnte nur noch das Nummernschild identifizieren. Ein besserer als dieser ist mir nicht vor der Linse stehengeblieben (und der ist leider vergleichsweise schlicht):

Den Appetit auf einen Hamburger im Kawaii Monster Café hat mir diese relative Fehlleistung nicht verdorben.

Zum Runterspülen gab’s auch was (das vollständige Getränk ist im Buch abgebildet).

Weitere Getränke hingen von der Decke.

Bei der Show zur Mahlzeit blieb ich lieber im Hintergrund, bevor man mich noch zum Freiwilligen-aus-dem-Publikum erklärte.

Den Nachtisch nahm ich im Rotationskuchencafé Maison Able Café Ron Ron ein. Das wurden allerdings so viele Kuchen, dass ich dafür eine neue Folge beginnen werde. Für heute sage ich erst mal tschüs und:

Vor dem Krimi ist nach der Kitty (Enhanced Blogpost mit Facebook- und Twitter-Features)

Sollte der Eindruck entstanden sein, ich würde diesen Blog vernachlässigen, seit ich Facebook beigetreten bin, dann ist dieser Eindruck ganz richtig. Das habe ich natürlich nie gewollt. Wir alten Facebook-Hasen vergessen manchmal, dass nicht die ganze Welt Facebook ist. Drum an dieser Stelle noch mal alle bereits auf Dings dokumentierten Ereignisse der letzten Tage in Sachen Hello-Kitty-Buch, als exklusiver Premium-Content mit erhöhtem Wortanteil.

Als am vorvergangenen Samstag der Postmann einmal klingelte, stellte er ein Paket ins Haus, das mich in den nächsten Stunden damit beschäftigt hielt, Ausreden zu finden, warum ich es jetzt noch nicht aufmache.

Als sich keine Ausrede mehr finden ließ, hätte es idealerweise so ausgesehen:

Allerdings waren alle Bücher unfotogen in Bauchlage, weshalb ich ein wenig nachhalf, bevor das Foto geschossen wurde (mehr dazu in meinem nächsten Buch: „Das sind die teuflischen Tricks der modernen Medien-Macher!“).

Hier tut meine geliebte Gemahlin so, als würde sie das alles interessieren:

Dabei hat sie möglicherweise sowas gesehen:

Die Kitty-Flaschen waren schon mal zu dritt, aber eine musste bereits dran glauben.

Eine weitere (Charmy) wurde prompt zur Feier der Buchveröffentlichung getrunken. Die letzte (Lady) verschicke ich demnächst als business incentive, sobald die Trennungsängste überwunden sind und ich mich aufraffen konnte, so eine Flaschenverschickungsbox zu kaufen.

Eine Woche später war schon das Fernsehen da.

Woran sieht man, dass das Bild perfide gestellt ist? Mit der Verkabelung (siehe Hüfte), brauche ich wohl kaum noch ein Handmikrofon auf mich gerichtet. Dennoch wurde ein ganz echter Beitrag daraus, der ursprünglich am vergangenen Dienstag im ORF-Nachrichtenmagazin ZIB 2 gesendet werden sollte, allerdings kam die Sache mit Andreas Mölzer und seinem Fußballkommentar dazwischen. Am nächsten Morgen meinte jemand auf dem Schulhof: „Schade, dass dein Beitrag wegen diesem alten Nazi nicht gesendet wurde.“ Das halte ich für teilweise sehr subjektiv formuliert und würde es so nie ausdrücken. Zum einen ist man immer nur so alt, wie man sich fühlt, zum anderen war es gar nicht schade, weil der Beitrag dann am Freitag ausgestrahlt wurde, wo die Sendung dank 3sat-Übernahme eine höhere Reichweite hat („höhere Reichweite“ und „3sat“ liest man möglicherweise nicht allzu häufig in einem Satz). War das Interview wirklich nur so kurz gewesen? Selbstverständlich nicht. Hatte ich nichts Originelleres, Kontroverseres zu sagen? Doch, doch. Bin ich trotzdem heilfroh, dass man immerhin zwei Passagen gewählt hat, in denen ich mich grammatikalisch und rhetorisch nicht allzu sehr vergaloppiere? Heilfroh, dankbar und rundum zufrieden.

Unsere Sendereihe Making of Yoyogi Park nehmen wir voraussichtlich über die Osterfeiertage wieder auf.

Fotoroman zum Schwärmen: Meine fette japanische Traumhochzeit

Am 18. 2. wollten wir noch am 19. 2. heiraten, aber am 19. 2. fanden wir, dass man sich 20. 2. leichter merken kann. Gab uns außerdem mehr Zeit, die Ja-Dokumente auszufüllen und meinen coolen neuen offiziellen japanischen Namensstempel (im Bild) drunterzusetzen.

Damit gingen wir zum traumhaften Bunkyo Civic Center, Schalter 13.

Es gab lediglich kleinere Irritationen, weil wir den Namen meines Vaters zweimal unterschiedlich japanisiert hatten, und weil wir auf den deutschen Teil der Papiere nur ‚Übersetzung‘ und nicht ‚Offizielle Übersetzung‘ geschrieben hatten. Beides ließ sich aber schnell handschriftlich korrigieren und kurz nach dem Mittagessen waren wir Mann und Frau und konnten weiter zur Kostümprobe für die offiziellen Fotos.

Wie anders soll man den wichtigsten und schönsten Tag seines Lebens abschließen, als mit einem romantischen Kinoabend?

Eine Woche später wurden die Beweisfotos in voller Montur geschossen.

Selbstverständlich kann ich hier die eigentlichen Bilder nicht zeigen, die gingen exklusiv an die Super Illu. Stattdessen diese Nachstellung aus den Flitterwochen im Sanrio Puroland:

Nach den Fotos gab es ein wunderbares Mal mit dem japanischen Teil der Familie und allerlei Speisen, von denen jede einzelne Glück und langes Leben symbolisierte (Mann bzw. Kranich: 1.000 Jahre, Frau bzw. Schildkröte: 10.000 Jahre) (nein, es gab nicht Kranich und Schildkröte zu essen, glaube ich, aber die Servietten waren entsprechend gefaltet).

Mehr Buch, (noch) weniger Blog

Sicherlich hat man es mir in den letzten Wochen schon an der Nasenspitze angesehen: Ich bin wieder schwanger. Es wird ein Buch, und es kommt, inshallah, im Frühjahr 2014. Nun muss ich mich eine Weile ganz auf das Ungeborene konzentrieren und den Blog nach Rabenmanier vernachlässigen.

Wegen fortschrittlicher Internet-Technologie wird dieser Eintrag bis zur Entbindung an oberster Stelle stehen. Das heißt nicht, dass es seitdem rein gar nichts zu bloggen gab. Bitte schauen Sie ein Fach tiefer nach etwaigen Aktualitäten.

Zum neuen Buch später mehr, nur so viel schon mal: Es basiert auf einer wahren Geschichte. Es handelt von einem kleinen Kätzchen, das sich sagte: Ich möchte in die Welt hinausgehen und vier Milliarden Euro pro Jahr verdienen, bevor ich 40 bin. Und das Kätzchen ging in die Welt hinaus, und es machte seinen Traum wahr. Eine Geschichte über Geld, Sex, Mord, Betrug, Revolte, Hass, aber vor allem über Liebe und Freundschaft. Mit vielen prominenten Gastauftritten, u. a. von Lady Gaga, Walter Benjamin, der Rockgruppe Kiss und Einsatzkräften der Polizei von Hongkong, Taiwan und Thailand.

Update 30. 4.: Jetzt ist schon wieder was passiert

Wie ich gerade erfahre, muss ich bis Frühjahr 2014 nicht eins, sondern zwei Bücher fertigschreiben. Mein Kriminalroman Yoyogi Park hat ebenfalls eine Heimat gefunden. Mach ich gerne, nur wird sich der Blog nun noch etwas länger gedulden müssen.

In True 2D: Meine Skytree-Erstbesteigung

Den Tokyo Skytree, den neuesten höchsten Turm der Welt, durfte ich mir in der Vergangenheit nur aus dem Fenster ansehen, oder ich musste pfeilschnell an ihm vorbeiflitzen. Vorletzte Woche hatte ich nun endlich die Gelegenheit, ihn mir aus der Nähe genauer anzuschauen. Leider habe ich gerade gar keine Zeit, ausführlich davon zu erzählen. Aber ich kann zumindest mal die Bilder zeigen.

So sieht der Skytree von außen aus:

Vorgeschaltet ist ein Einkaufszentrum, in dem man traditionelles Kunsthandwerk kaufen kann:

So sieht es aus, wenn man von oben runterguckt:

Die Menschen sehen von dort übrigens nicht aus wie Ameisen, sondern wie aus großer Höhe betrachtete Menschen. Die Detailgenauigkeit ist erstaunlich, die Fenster sind in HD.

Diesen Hubschrauberlandeplatz habe ich aus Recherchegründen fotografiert (ich arbeite an einer epischen Versdichtung über Hubschrauberlandeplätze auf Hochhäusern):

Es gibt einen kleinen Glasbodenbereich, von dem man ein paar hundert Meter in den unmittelbaren Abgrund schauen kann. Da ich an eingebildeter Höhenangst leide, konnte ich beim Fotografieren nicht hinschauen. Aber mein Schuh ist ganz gut geworden:

Selbstverständlich gibt es ein offizielles Maskottchen, Sorakara („von den Sternen“):

Und einen offiziellen Snack, Tokyo Banana Tree, eine Weichkuchenbanane mit geleeartiger Füllung. Schmeckt leider so gut, dass in meinem Haushalt alle aufgefuttert waren, bevor jemand ein Foto knipsen konnte. Drum hier eines von der offiziellen Snacksite:

Der Tokyo Skytree ist also einen Trip wert für Freunde großer Höhen und weicher Süßigkeiten. Einen kleinen Schönheitsfehler hat der Fernsehturm allerdings, was ewige Nörgler, die aus jeder Mücke einen Elefanten machen müssen, entsprechend tierisch aufregt: Mit der Übertragung von Fernsehsignalen klappt es noch nicht so richtig. Aber man arbeitet daran. Und die Banane ist lecker.

Vienna Calling

Ich bin gerade in London („London Calling” wäre mir als Überschrift zu abgedroschen gewesen), um dem Künstler Damien Hirst finanziell ein wenig unter die Arme zu greifen. Er kann jeden Pfennig gebrauchen, falls er sich mal wieder selbst den einen oder anderen Damien Hirst kaufen möchte.

Leider ist mein eigentlich brillant durchdachter Kunstraubplan fehlgeschlagen, denn dem Exponat For the Love of God darf man sich nicht mit großer Tasche nähern.

Sonst könnte ja jemand mit weit gestrecktem Zeigefinger ausrufen: „Gucken Sie mal da!“, der Sicherheitsbeamte neben dem Kunstwerk würde sich neugierig umdrehen, und schwups wäre der Schädel eingetütet.

Mein Plan war nicht ganz so simpel. Ich wollte das …

… gegen das austauschen:

Bis den Schwindel jemand bemerkt hätte, wäre ich längst über alle Berge.

Hat aber nicht geklappt, und so können Sie For the Love of God, die Mona Lisa dieses Jahrhunderts und der kommenden, noch bis zum 24. Juni in einem Gratiskabuff in der Turbinenhalle der Tate Modern ansehen.

Sie sollten sich jedoch einen Ruck geben und auch die kostenpflichtige Hauptausstellung sehen. Hören Sie nicht auf die Muffel, die behaupten, ein toter Hai sei keine Kunst. Das ist nicht mehr als ein ganz gemeiner Fall von Haiunterschätzung. Mir persönlich allerdings gefallen in Hirsts Werk am besten die pharmazeutischen Arbeiten. Die Muffeltheorie geht davon aus, dass man so was tagtäglich in der Apotheke kostenlos sehen kann. Das mag sein, aber man wird in der Ausstellung nicht ständig gefragt: „Kann ich Ihnen helfen?“ Und so kann man sich besser ergreifen lassen von den schönsten und traurigsten künstlerischen Arbeiten zum Verhältnis von Leben und Tod und Glauben und Wissen und Hoffnung, die man sich für Geld verschreiben lassen kann.

Denkt sich ein Apotheker beim allmorgendlichen Befüllen seiner Regale: „Also, wenn dieser Damien Hirst ein Künstler ist, dann bin ich auch einer!“, dann ist dieser Gedanke nur zu begrüßen. Man sollte ihn ermutigen: „Ja, das sind Sie! Aber sagen Sie das doch nicht so, als wäre das eine Krankheit! Freuen Sie sich an Ihrer Kunst!“ Im Allgemeinen wird man eher glücklicher als unglücklicher durchs Leben und die Welt gehen, wenn man eher mehr Dinge als weniger Dinge als Kunst betrachtet.

Neulich im Schloss

Sollten Sie es am vergangenen Wochenende nicht ins Schloss Schönebeck zu meinem Vortrag zum Thema Manga und meiner Lesung zum Thema Niedlichkeit geschafft haben, trösten diese seltenen Dokumentaraufnahmen Sie vielleicht ein wenig (oder legen die Bilder den Finger etwa noch tiefer in die Wunde?!).

Entgegen anders lautenden Gerüchten spiele ich auf diesem Foto keineswegs Klavier (vielleicht beim nächsten Mal):

Im Dunkeln ist meine Hello-Kitty-Krawatte noch schlechter als solche (oder überhaupt) zu erkennen, als ohnehin schon.

Man zwang mich auch zum Wiegen auf der schlosseigenen Kitty-Waage:

Gottlob wiege ich nichts mehr, seit ich im Training bin.

Ich bedanke mich bei allen, die gekommen sind, und selbstverständlich ganz besonders bei allen, die an beiden Abenden gekommen sind, obwohl der Eintritt kein Pappenstiel für Taschengeldempfänger war. Ich bin ganz ehrlich noch immer ganz gerührt.

Die Zeitung war netterweise auch da. Im guten alten journalistischen Stille-Post-Spiel können schon mal Zahlen durcheinandergewirbelt und Aussagen grob verallgemeinert werden – das sehe ich nicht eng, merke aber trotzdem an, dass ich jede Schuld von mir weise.

Dafür verbürge ich mich für die Richtigkeit der Angaben in meiner filmischen Altjahresansprache.

Lieber Journalismus, bitte nehmen Sie sofort Ihren Finger aus meiner Wunde, meine Nippel tun schon genug vom Laufen weh!

Mitunter halte ich mich in der Küche auf, dort läuft immer das Radio. In meinem Radio laufen zum Glück nur gute Sendungen, über Bücher, Revolutionen und Neuerscheinungen der Deutsche Grammophon. Aber manchmal vergreifen sich die Moderatoren im Ton, so wurde unlängst ein Sachbuchautor für einen Journalismus gelobt, „der den Finger in die Wunde legt.“

Ich finde daran nichts Lobenswertes. Hat es irgendeiner Wunde je bei der Heilung geholfen, dass ein Finger in sie gelegt wurde? Sicherlich kann man mit dem in die Wunde gelegten Finger auf diese aufmerksam machen. Aber die meisten Wunden sind ja nicht gerade so gut versteckt, dass ohne Sado-Journalisten niemand etwas von ihnen mitbekommen würde. Sollte ein ordentlicher Journalismus nicht lieber einer sein, der bei Anblick einer Wunde ruft: „Ist zufällig ein Arzt anwesend?!“ Ein Journalismus, der Wunden heilt, oder zumindest zur Heilung von Wunden beiträgt. Das wäre ein Journalismus, den ich mir loben würde.

Es gibt nichts Schrecklicheres als die Phrase vom Finger in der Wunde. Außer Krieg und Hungersnot vielleicht. Oder Schimmel auf dem Pesto, oder das gemeinsame Album von Lou Reed und Metallica. Eigentlich gibt es jede Menge Schrecklicheres als die besagte Phrase, wenn man es genau bedenkt, aber ich reagiere in letzter Zeit häufig voreilig und emotional, weil meine Nippel so sensibel sind.

Sie wissen ja, mir ist da neulich wg. Midlife-Crisis ein Malheur passiert, und jetzt muss ich immer viel laufen, und zwar nach Anleitung, sonst wird das nichts. In meiner Anleitung ist eine Merkliste, was man nicht einzupacken vergessen darf, wenn man sich auf den Weg nach bzw. zum Marathon macht. Ein paar der Dinge leuchteten mir sofort ein (Schuhe, Socken, Seife), aber einen Punkt fand ich doch albern: „Pflaster (Brustwarzen)“. Das war mir zu kinky, ich will schließlich Marathon laufen, nicht CSD-Parade. Eins nach dem anderen.

Aber inzwischen weiß ich: Menschen, die Bücher übers Laufen schreiben, wissen oft mehr über das Laufen als Menschen, die Bücher über das Laufen bloß lesen und hinterher leicht süffisant dumme Witzchen darüber machen.

Meine Brustwarzen tun höllisch weh.

Aber ich habe daraus gelernt und renne nicht mehr ohne Pflaster aus dem Haus. Tatsächlich sind meine Nippel in genau diesem Moment überklebt, und ich fühle mich gut dabei. Ein Foto erspare ich Ihnen. Würde ich selbstverständlich nicht ersparen, wenn ich Hello-Kitty-Pflaster hätte, aber die gibt es leider nicht in Erwachsene-Brustwarzen-Größe. Selbstverständlich habe ich danach gesucht, was ist denn das für eine komische Frage?! Für mein Laufprogramm habe ich aber nur dies aus dem HK-Programm gefunden:

Das Bye-Bye Boo Boo Therapeutic Ice Pack (fantastisch: Bye-bye, Boo Boo! Hello, Kitty!) hilft bestimmt auch, wenn einer einem mal wieder einen Finger in die Wunde gelegt hat. Ich bin für einen Journalismus, der das Hello Kitty Bye-Bye Boo Boo Therapeutic Ice Pack auf die Wunde legt!

Diese neuen Besprechungen aus meinem Besprechungslabor legen keinen Finger in die Wunde, sie haben keine Ecken und Kanten, sitzen nicht zwischen Stühlen und sie gehen auch nicht an Grenzen. Sie gehen nur soweit die Nippel tragen:

Film

Haunters

The Man from Nowhere

Paranormal Activity – Tokyo Night

Buch

Laura Joh Rowland: Der Wolkenpavillon

Haruki Murakami: 1Q84 Buch 3

Schanghai: Jetzt ist gut

Meine Zwischenlandung in Schanghai neigt sich dem Ende zu, morgen geht es weiter ins idyllische Tokio. Ehe einer meint, ich hätte hier nur über Nepper, Schlepper, Huper, Schaulustige gemosert und auf der Superior Business Suite Bier aus der Kaffeetasse gepichelt – nein! Ich habe alles gemacht, was man machen muss, und es war sehr schön:

Bund bei Tag

Bund bei Nacht

Bund von unten

Oriental Pearl TV Tower (links)

Altstadt

Yuyuan (ich lasse das ‚Garten’ altklug weg, weil ich weiß, dass ‚yuan‘ schon Garten heißt – Sie dürfen beeindruckt sein)

Stadtgotttempel

Jesuitenviertel

Franzosenviertel

… und noch einige Sachen, von denen es keine Fotos gibt, die aber TROTZDEM stattgefunden haben.

Aber jetzt befasse ich die eigene Nase, wenn ich sage:

Eigentlich fehlen mir die Worte

Erschütternde Bilder erreichen mich aus Sydney. Okay, nur eines, aber das ist erschütternd genug.

Wie lange wird die internationale Gemeinschaft noch tatenlos zusehen? Ich jedenfalls werde handeln und ziehe mit sofortiger Wirkung meine japanische Botschafterin aus Australien ab.