Von den Büchern anderer Leute (und einem eigenen)

Ich bin zwar in letzter Zeit dazu gekommen, ein paar Rezensionen an anderer Stelle zu schreiben. Allerdings bin ich nicht dazu gekommen, an dieser Stelle über jene Rezensionen zu schreiben. Also hier gesammelt:

William Boyd: Solo

Jean-Christophe Grangé: Die Wahrheit des Blutes

Khaled Hosseini: Traumsammler

Marisha Pessl: Die amerikanische Nacht

Falls das alles nichts für Sie ist und Sie sich sagen: „Mensch, ich würde gerne mal wieder einen spannenden Kriminalroman im Tokioter Maid-Café-Milieu lesen!“, dann kommt dieser Schmöker der Sache ziemlich nahe:

Hier können Sie das Buch schon mal showroomen.

Addendum

Ab sofort werden Rezensionen von außerhalb nur noch gezwitschert. Bitte folgen Sie mir. (Übersetzung: Bitte, bitte, bitte!!!)

Hello Twitty

Falls Sie noch kein Muttertagsgeschenk haben: Mein Hello-Kitty-Buch erscheint rechtzeitig im April und man kann es daran erkennen, dass es so aussieht:

Hier die Katalogdaten und hier die Online-Ausgabe eines Artikels, den ich zum Thema für das Metrolit-Magazin geschrieben habe. In der Print-Ausgabe ist die ausführlichere Version mit aufwendigen Infografiken.

Mir ist positiv aufgefallen, dass zur neuen Kollektion des Metrolit-Verlages auch ein Buch namens Pussy gehört. Man hat also meinen Rat befolgt und erschließt jetzt verstärkt den lukrativen Markt der Kätzchen-Bücher.

Außerdem sei nicht verschwiegen, dass heute Phase 2 meiner neuen Online-Strategie (wir berichteten) eingeleitet wird: Ich bin jetzt auch bei Twitter. Warum wird sich zeigen.

New Model Army grüßt Paul Walker

Ein bisschen aus Neugier, ein bisschen aus vorauseilender, infantiler Schadenfreude habe ich mir kürzlich das neue Album von New Model Army gekauft. Meine Schadenfreude konnte nicht befriedigt werden, mein Geld war gut angelegt, es ist ein schönes, kleines, entspanntes Alterswerk geworden von jemandem, der große Alterswerke nicht nötig hat. Textlich viel Pathos, musikalisch wenig Patina. Schon beim ersten Hören war mir der Song ‚Knievel‘ positiv aufgefallen. Sofort dachte ich: Falls die Filmserie Fast and Furious sich mal entscheiden sollte musikalisches Neuland zu betreten, würde sich dieses Stück anbieten.

Drum wollen wir es heute kurz enteignen und für mindestens drei Minuten Paul Walker gedenken. Sieht so aus, als wurde das Video aus Gründen der Gerechtigkeit von Youtube entfernt. Drum an dieser Stelle das offizielle Paul-Walker-Abschiedsvideo. So viel Sentimentalität muss sein.

Evil Knievel kann das Lied morgen zurück haben.

Die Fast and Furious-Filme wird man noch in 10, 50, wahrscheinlich 100 Jahren gerne sehen. Sie werden nicht mehr modern sein, aber charmant gealtert, wie es nur herzensgute B-Movies können. Das Haltbarkeitsdatum von Independent- und Kunstkino ist meist schnell überschritten. Was man einmal genial und bewegend fand, ist einem ca. fünf Jahre später ein bisschen unangenehm. Arthouse-Filme beschreiben immer nur eine sehr spezifische, vorübergehende innere Befindlichkeit von Individuen oder Massen, die man irgendwann nicht mehr recht nachvollziehen kann, beziehungsweise der man entwachsen wird. Die Themen, die B-Movies wie The Fast and the Furious verhandeln (Kameradschaft, Brüderlichkeit, sticking it to the Man, Eierkuchen) sind hingegen zeitlos. Sie versuchen uns nicht krampfhaft zu erklären, wie wir leben, sondern sie erzählen uns spielerisch, wir leben wollen. Diese Mischung aus zeitlosen Sehnsüchten und schnell veraltetem, schnell nostalgisch verklärbarem Dekor macht den Reiz guten Unterhaltungskinos aus. Paul Walker ist wichtiger Teil des nächsten cineastischen Klassiker-Kanons.

Ich hab ihn von Anfang an nicht gemocht. Diese stahlblauen Augen. Dieser Wuschelkopf. Männer ohne stahlblaue Augen und Wuschelkopf mögen halt keine Männer mit stahlblauen Augen und Wuschelkopf. Aus Neid dichten sie ihnen gewisse Unzulänglichkeiten an, zum Beispiel einen Mangel an Intelligenz und Talent, weil es schließlich nicht möglich sein darf, dass jemand gutaussehend UND klug ist.

Keine Ahnung, was Paul Walker in seinem Wuschelkopf hatte. In der Fast and Furious-Serie ist er mir jedenfalls doch noch ans Herz gewachsen. Einen Mangel an Talent werde ich ihm also nicht absprechen können, verdammt.

Nun ist er unsterblich, sein Gesicht darf rechtens neben Steve McQueen und Bruce Lee in einen Fels gemeißelt werden. Das ist ein bisschen tröstlich. Schöner wäre, wenn er noch ein bisschen länger sterblich geblieben wäre.

It always bothers me to see people writing ‚RIP‘ when a person dies. It just feels so insincere and like a cop-out. To me, ‚RIP‘ is the microwave dinner of posthumous honors.
— Lou Reed